Kulturschatten

24.4.2021. Im Leben von Kindern spielen Träume eine große Rolle. Sie erfüllen Wünsche oder erschrecken. Oft nur ein Ducheinander von Bildern, das aber einen Sinn hat. Nach düsteren Alpträumen ist das Innere wie gereinigt, weil nachts alle Alltagsprobleme verarbeitet werden. Das ist der Schlüssel für die Auflösung von Störungen. 

 

Der Drang nach Vollkommenheit ist eigentlich nutzlos, weil er sich meistens nur in der Phantasie ausbreitet. Die ganze Welt besteht von Anfang an aus Spannungen, Plus und Minus.

Die Meisten leben damit oder zaubern sich eine Phantasiewelt zusammen, in der immer die Anderen Schuld haben. Wer so lebt, bekommt viele Enttäuschungen zu spüren.

 

Trotzdem verschwindet  die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren nicht.

 

Die Kultur versucht dabei, einen Ausgleich herzustellen und baut phantasievolle Luftschlösser auf. Oder regt die besten Ideen an.

 

Zu viel davon, kann unangenehm werden. Wer ständig andere Leute umarmen will oder sich zu eng anklammert, erntet Ablehnung und Fluchtreflexe.

 

Das  ist auch weit verbreitet. Als Reaktion entstehen  dann hauschdünne Seifenblasen, die keine festen Mauern haben, oder die herumstehenden Kartenhäuser, die  bei einem Windhauch umkippen.

Oder sie verschlingen restlos, die  viel wichtigere  Motivation für bessere Erfolge, um stattdessen mit einem besessenen Fanatismus aufgebauscht werden und einem Eigensinn gehorchen, der nutzlos ist.

Ein harmloser Ausgleich dafür ist die Kunst.

 

Malerei

 

24.4.2021. Malerei kann dann spannend sein, wenn sie geheimnisvoll ist. Salavador Dali (1904 - 1989) malte fotorealistische Bilder, ganz  ohne Nebelschleier. Aber die Einzelheiten waren so zusammengefügt, dass sie unrealistisch waren, in einer Kombination, die in der Wirklichkeit nicht existierte.

Dieser Surrealismus war wie die Bildersprache der Träume. Entziffert hatte sie, scho vorher,  Sigmund Freud (1856 - 1939), der kurz vor seinem Tod in London auch einmal vom unbekannte, jungen Salvador Dali besucht wurde.

Anschießend äußerte Freud, dass er solche Leute noch nie ernst genommen habe, aber "der junge Spanier" habe ihn beeindruckt.

 

Über die Gründe dafür kann man lange Bücher schreiben. Es lohnt sich immer wieder, über die beiden Geistesriesen nachzudenken, die in einer völlig unterschiedlichen Realität lebten undtrotzdem  sehr viel voneinander  verstanden hatten.

 

Das Kunstpublikum

 

24.4.2021. Wer nicht im Kulturbereich arbeitet und Geld verdient, ist Zuschauer oder Besucher. Beide Seiten vertragen sich nicht immer. Die eine gestaltet, manchmal mit viel Aufwand, und die andere soll dafür Eintritt bezahlen.

Diese Gewichte haben sich schon lange einseitig verlagert. Seitdem vor hundert Jahren der Tonfilm erfunden wurde, wurde die Technik immer vielseitiger.

Gleichzeitig die Manipulationsmöglichkeuten. Heute kann man eine lebhafte  Diskussion anschauen, an der sich fünf Gäste beteiligen. Aber zusätzlich sind noch zwei Anwesende am gleichen Tisch zu sehen, die nur mit digitalen Tricks eingefügt wurden, aber gar nicht anwesend sind.

 

Die Möglichkeiten dafür sind unendlich. Stars singen, zusammen  mit längst Verstorbenen, die einfach aus alten Konzerrten zugeschaltet werden, indem man auch noch die gemeinsame Umgebung mit Tricks verändert und anpasst.

Das gefällt nicht Jedem, wenn es verschwiegen wird. Dann ist es kein Spass mehr.

In Gerichtsprozessen können sogar falsche Zeugen und schlau gefälschte Beweisdokumente auftauchen, die an einem einfachen Laptop geschaffen wurden, alles in einer virtuellen Realität, die nur aus Elektronen besteht, aber in der Realität gar nicht existiert.

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Das erste Beispiel steht für Spass und Unterhaltung, das Andere ist das extreme Gegenteil davon.

Aber mittlerweile ist es so ausgenutzt, abgedroschen und bekannt, dass es in wichtigen Fällen auch überprüft wird. Dann werden unerwartete Zusammenhänge erkennbar, es lassen sich auch die Verursacher feststellen und deren ganze Firma gerät in existenzielle Gefahr. Wer seine Glaubwürdigkeit verspielt, bekommt keine Vertrauensstellung mehr.

 

Falschbewertungen

 

lösen Störungen und hohe finanzielle Schäden aus, noch mehr, wenn sie zu lange nicht korrigiert werden. Einige bekannte Spitzenmanager deutscher Großkonzerne zahlten mehrfach Millionen als Entschädigung für ihre jahrelangen Fehler.

Zunächst wollten sie zwar gar nichts zahlen.

Dann erfuhren sie, dass sie sogar für den viel gößeren Gesamtschaden persönlich hafteten. Das war noch viel teurer, also gaben sie schnell nach.

Hohe Haftpflichtversicherungen zahlen in solchen Fällen gar nichts, wenn es sich um Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit, also Schlamperei handelt. Das ist so, wenn der Betroffene seine Fehler selbst hätte viel schneller erkennen müssen.

 

In der Kultur ist die allgemeine Zielrichtung eigentlich völlig  anders.

Das Materielle ist vergänglich. Kunst verspricht die Anregung, Erweiterung und Steigerung wertvoller Gedanken, aber keine Goldvorräte. In der großen Kunst wird lebendige Inspiration geboten, auch ein Gewinn, der  finanziell berechtigt und klar erkennbar ist und nicht betrügerisch zusammengebastelt, weil eine wühlende,  kurzsichtige Geldgier Alles verhagelt.

 

Wenn mit einem Kunstwerk ein  berechtigter  Erfolg gelingt, bewegt es auch das gesamte Innenleben. Sonst bleibt nur das Warten auf die erste Pause, um eine langweilige Veranstaltung geräuschlos und für immer  zu verlassen.

Wer will das schon?

Schließlich gehen auch Zeit und Geld dabei verloren. Aber manchmal ist das egal. Wenn man dabei lernt aus üblen Erfahrungen und  ihre Wiederholung vermeidet.

 

Musik

Dieses Thema ist ein eigener, separater Bereich hier.