Labyrinthe im Inneren

 

Das Äußere und die sichtbare Oberfläche eines Gegenstands sieht man am schnellsten. Das ist weniger interessant als die Zeichen hinter der Hülle oder ganz unten, in der Tiefe.

Denn sie geben Auskunft über die Eigenschaften, die Antriebskräfte und deren Ursachen.

 

Die optische Form zeigt nur die Anpassung an die Außenwelt.

Im Gedächtnis gibt es zusätzlich den riesigen Speicher des Unterbewusstseins, das mit seinen Aktivitäten unsichtbar ist, aber an seinen Fähigkeiten erkennbar wird.

Die spätere Wirkung entscheidet  über den Wert.

 

Frühzeitige Rückschlüsse auf die Beteiligten lassen sich aus der täglichen Körpersprache erkennen, aus Lieblingsthemen und Gewohnheiten. Leider nicht immer die richtigen.

Aus Unwissenheit oder absichtlich, um unverdiente persönliche Vorteile zu erschleichen.

 

Prinzipiell ist das angeboren, muss aber Grenzen haben. Kinder lernen das in der Schulzeit. Erwachsene setzen sich einfach darüber hinweg, aber nur, wenn Niemand sie daran hindert.

Einfache Mitarbeiter, im Schatten  an der Basis, wird man bei einem Fehlverhalten schnell los, durch das Arbeitsrecht. Ganz oben auf der Hühnerleiter ist die Luft jedoch viel freier und auf den ganz steilen Bergspitzen manchmal auch menschenleer.

Das kann ein Irrtum sein.

 

Dieser Ablauf gilt zwar seit den ersten Tagen der Welt, hat sich aber verfeinert wie die Mode und die Art der Reiseziele. Die Auswahl wird immer größer, aber sie hat  Grenzen erreicht.

 

Das  Innenleben einer Person oder einer Maschine ist die Steuerzentrale für alle Handlungen. Der Schaltplan, die Matrix, lässt sich entziffern, ist  aber derart vielfältig, dass schwere Falschbewertungen geschehen.

 

Die wichtigsten Entdeckungen dazu stammen von Sigmund  Freud (1856 - 1939). Er fand drei Wahrnehmungsebenen: Das  Ich, die Betrachtung der eigenen Person. Das Über-Ich, den Einfluss der Außenwelt.  Natur und Erziehung.

Das dritte war das Unterbewusstsein, der tiefste Speicher des Gedächtnisses, in dem auch

Misserfolge und Enttäuschungen landen, die dort aber nicht endgültig verschwinden, sondern nur lange schlafen und auf ein Signal warten, um wieder aktiv zu werden.

Meistens als Störungen.

Findet man die Ursachen, werden sie verarbeitet und lösen sich auf. Nicht immer, aber Geduld gehört auch dazu.

 

 

 

Die Energie der Psyche

 

ist von Geburt an vorhanden, wird jedoch nicht immer richtig und aufwändig genug  entwickelt.

Aus der Außenwelt kommen unbemerkte Störungen oder ungeeignete Einflüsse, die sich selbst aufblasen.

 

Der Fortschritt wird damit genauso beschädigt wie ein Körper, wenn in seiner Nähe eine falsche Umgebung sich breit macht.

Gibt man einem dummen Menschen Macht, wird er sie missbrauchen.

 

Ein Charakter ist angeboren. Er ändert sich nie. Wer lügt und klaut, macht das immer wieder, tarnt es aber raffiniert und täuscht.

Sehr beliebt ist das in Firmen und zu oft auch erfolgreich. Die Merkmale und Erkennungszeichen wiederholen sich dabei, so dass sie schneller auffallen.

 

Aufdringliches Mitgefühl verrät übertriebene Neugier und den Drang, sich damit wichtig zu machen.  Echtes Mitleid ist selten, denn es wäre mit Anstrengung und Aufwand verbunden.

Aufwändige Kleidung, teure Autos und Adressen blenden hell wie Scheinwerfer, wenn keine Substanz dahinter steckt.

 

Die Welt hätte langst alle Chancen, mit viel weniger Problemen zu leben. Aber die umtriebigen Belästiger sind unruhig und aktiv.

Bei Wiederholungen und Auffälligkeiten zeigen sie ihre Handschrift, die eine begrenzte, schmalspurige  Bandbreite nur dort überschreitet, wo ein materieller Wert winkt.

 

Das ist langweilig. Was nicht aus dem Inneren kommt, ist zeitlich begrenzt und vergänglich.

Eine echte Freundschaft ist auch selten, aber unbezahlbar. Dazu gehören Vertrauen und Nachdenklichkeit, die sich nicht mit dem Morgennebel auflösen.

 

Eine Mindest-Distanz, ein klarer Abstand, ist Voraussetzung dafür.

Manche Personen drängen sich in eine zu große Nähe. Sie umarmen und klammern, das ist ein Risiko für die gedankliche Unabhängigkeit, also auch für die Freiheit des Handelns.

 

Vorteile und Belohnungen sind zwar verlockend, aber sie gehen oft an die Falschen.

In der Schule fällt das auf, wenn der Lehrer genau hinschaut. Im Rest des Lebens geschieht das nicht immer.

Sonst wären sämtliche Gesetze überflüssig.

Und dann gäbe es auch  keine Ungerechtigkeit. Eine Illusion aus einem Traumland, das bei einem Windhauch zusammenfällt, wie ein Kartenhaus.

 

In Kleinstädten geschieht das nur deshalb weniger offensichtlich, weil es schneller auffällt. Aber von dort flüchten auch  diejenigen, die nicht auf der Endstation stehen bleiben wollen und sich selbst überschätzen.

Ein grauer Einheimischer auf dem Lande, sagte vor Jahren, "Die jungen Leute ziehen alle weg. Es bleiben nur die älteren und die diejenigen, die an Allem schuld sind."

Ob er recht hatte, war so schnell nicht erkennbar.

Wen meinte er, wer ist schuld daran?

Die reisenden und schnell vorbeirauschenden Strippenzieher. Heuschrecken, die eine Ernte wegfressen und dann weiterziehen.

 

Eine derartige Grundstimmung ist keine Seltenheit. In den großen  Weltstädten ist das nur nicht so schnell erkennbar, aber auch kostümierte Masken täuschen nicht ein ganzes Leben lang. Denn der Karneval ist eines Tages, für immer vorbei.

 

1967 sangen das die "Seekers" :

https://www.youtube.com/watch?v=z4ZipKdI1sY