Neugier auf Unbekanntes

 

9.5.2021. Unbekanntes reizt, aber es hält seine Versprechen nicht immer. Ungeduld schafft Unruhe, dann kommmt gar nichts dabei heraus.

Eine gründliche Vorbereitung kann viel Zeit verschlingen. Pech nur, wenn das Ziel nichts wert ist.

 

So wird manches Leben verschwendet. Verbissene Hartnäckigkeit und Verbohrtheit drehen sich im Kreis. Phantastereien und Seifenblasen.

 

Man erkennt das an Gesprächsthemen, die sich zu oft wiederholen. Karl Valentin meinte, "Es wurde bereits alles gesagt, aber nicht von Jedem." So ziehen sich berufliche Treffen in die Länge. Trifft man sich drei Wochen später noch einmal, wird der alte Käse zum zweiten Mal  durchgekaut.

Als zwei Kollegen noch ihren letzten Zug erwischen wollten, sagte der leitende Langweiler mit giftiger Miene, "Wenn Sie meinen, dass Sie den Rest nicht wissen müssen, dann gehen sie."

Natürlich blieben die beiden sitzen, bis er selbst genug hatte.

Mir wurde einmal nach einer fünfstündigen Versammlung vorgehalten, ich hätte geschlafen. Der Dozent war dreißig Meter entfernt gewesen. Zu weit. Ich sagte wahrheitsgemäß, "Notizen habe ich mir gemacht und zum Schreiben dabei leicht den Kopf gesenkt."

Das reichte, und es war Ruhe. Aber sie wussten nicht, dass auf dem Blatt Papier nur Kritzeleien, Karikaturen der anwesenden Teilnehmer entstanden.

 

Manchmal denkt man, es gibt gar nichts mehr zu entdecken. Dabei ist es immer ganz nah, wird aber nicht erkannt.

Es müssen ja keine verborgenen Schatzkammern sein. Aber wertvoll ist auch Anderes. Mit Geld lässt es sich nicht bezahlen. Es sind Ideen.