Rückblick auf feste Epochen

 

30.4.21. Beim Aufwachen ist die Welt noch ein Chaos. In der Frühzeit der Weltgeschichte noch mehr. Aber auch der Drang nach Ordnung und Überschaubarkeit. Die Jahrmillionen lassen  sich einteilen in Abschnitte und werden dann übersichtlicher,  je  nachdem, um welches Thema es geht.

 

Epochen sind feste Zeitabschnitte, die enden und abgelöst werden. Dann ändert sich auch das Gesamtbild. Manchmal erst nach vielen Jahren.

 

Wenn sie kurz sind, bleiben sie nur flüchtige Episoden.

 

Manche Epochen tragen die Namen berühmter Alleinherrscher oder Städte.

 

Das Romische Imperium breitete sich vor zweitausend Jahren über die Alpen aus, bis nach Nordeuropa. Doch dann wurde es zu groß, hatte zu viele Soldaten und musste auch für die Ernährung und das Alltagsleben besiegter Länder sorgen. Das konnte nicht ewig funktionieren, aber man machte einfach weiter.

 

 

 

Mit der Verurteilung von Christus trat sogar eine Zeitenwende ein. Kein abschließended Ende. Ein neuer Glaube verbreitete sich immer schneller und war dann nicht mehr aufzuhalten.

 

Die teuren, großen  Raubzüge der Römer hatte immer weniger Erfolge. Ihre Hauptstadt wurde sogar zur Weltzentrale des vorher bekämpften neuen Glaubens, der sich auf der ganzen Welt ausbreitete.

 

 

 

Jede Epoche, die ihre Grenzen nicht kennt, wird angreifbar. Dann beginnt es überall zu wackeln und zu bröckeln.

 

 

 

Im Jahr 800 n.Chr. hatten sich die jahrhundertelangen  Schwergewichte endgültig verschoben, über die Alpen nach Norden, bis zum Rhein. Karl der Große wurde in Aachen zum Kaiser gekrönt, vom Papst persönlich.

 

Das war der Höhepunkt des Mittelalters. 

 

Sein Frankenreich herrschte vom heutigen Staat Frankreich bis zu den jetzigen drei nordbayerischen Regionen.

 

 

 

Der materielle Reichtum und die militärische Macht spielten nicht mehr die Hauptrolle. Geistig gesehen, war das eine Hochblüte der Philosophie, Architektur und Kunst, die noch Jahrhunderte lang ihre Spuren hinterließ.

 

Das Wissen wurde aufgenommen und weiter entwickelt. Bis wieder eine neue Zeit anbrach.

 

 

 

Das spannungsgeladene Mittelalter endete mit dem 16. Jahrhundert. Die anschließende Renaissance sollte (wörtlich) eine "Wiedergeburt" der längst untergegangenen griechischen Antike sein, mit ihren großen Ideen von Demokratie und Freiheit.

 

 

 

Das führte zu erbitterten Kämpfen. Rom war vor zweitausend Jahren zunächst das Zentrum der gewaltsamen Ketzerverfolgung, mit der alle Kirchenkritiker des Papstes zum Schweigen gebracht werden sollten, durch Todesstrafen und Verbrennungen.

 

 

 

Das änderte sich lange nicht. Aber Martin Luther (1483 - 1546) widersprach öffentlich. Er verweigerte sogar den  Befehl des Kaisers vor dem Reichstag in Worms, dass er seine Erkenntnisse widerrufen sollte.

 

Die alte Kirche wurde danach immer schwächer, auch aus anderen Gründen.

 

 

 

Die mächtigste Veränderung geschah im 19. Jahrhundert. In großen Fabriken rollten Fließbänder, die nur noch einen kleinen Arbeitsschritt von jedem Arbeiter verlangten, aus dem dann in Gemeinschaftsarbeit große Maschinen und Werkzeuge entstanden.

 

Die Arbeiter wurden aber schlecht bezahlt und behandelt.

 

 

 

Das erregte den Zorn von Karl Marx (1818 - 1883). Er schrieb ein dickes Buch, "Das Kapital" und erklärte darin, dass nur die finanzstarken Eigentümer große Gewinne einsteckten und die wenig verdienenden Arbeiter rücksichtslos ausbeuteten.

 

Seine Gedanken führten dreißig Jahre später zur russichen Oktoberrevolution. Dabei wurde der letzte Zar, Nikolaj II,  verhaftet und am 17.7.1918 mit seiner ganzen Familie erschossen.

 

 

 

Wieder dreißig Jahre später, griff in China Mao Ze Dong (1893 - 1976)  solche Ideen auf und gründete im Jahr 1949 die Volksrepublik China, in der Alle gleich sein sollten. Juristisch ist das richtig, aber jede einzelne Persönlichkeit hat unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten.

 

 

 

Im gleichen Jahr wurden auch zwei deutsche Staaten gegründet, die völlig gegensätzliche Denkweisen durchsetzen wollten. Aber vor dreißig Jahren hörte das auf.

 

Das politische System im Osten brach zusammen, löste sich auf und wurde ein gemeinsamer Teil mit dem vorher angefeindeten Nachbarstaat.

 

Die militärisch streng bewachten Grenzen waren schnell weg, auch alle Drohungen mit Gewalt.

 

Die unterschiedliche Denkweise sollte ganz verschwinden, vor Allem mit den großzügigen Freiheitsrechten des Grundgesetzes.

 

In jedem Einzelfall ist das nicht geschehen. Die Betroffenen spechen offen darüber, auch über ihre persönliche  Beurteilung der Vergangenheit.

 

 

 

Aber die Zeit schreitet voran.

 

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Epochen

Schlechte Schüler 

 

30.4.2021. Epochen gibt es nicht nur in der großen Politik. Im Privatleben ist der erste große Abschnitt  die Schulzeit, dann ein Beruf. Das klingt leicht und glatt, aber so  läuft das nicht immer.

 

Schon in der Schule gibt es überforderte  Sitzenbleiber, die nicht durchblicken oder falsch behandelt werden.

Berühmte, erfolgreiche  Personen haben immer wieder erzählt, dass sie schlechte Schüler waren.

Und dann kamen sie plötzlich in eine Umgebung, die besser zu ihnen passte.

 

Einzelgänger erreichen dabei ganz  wenig, wenn sie nicht unterstützt werden.

Achtet das Management einer großen Firma aber auf Qualität, wird das vorrangig  gefördert.

Wenn trotzdem unfähige Flaschen die attraktiven Spitzenplätze an sich reißen und blockieren, dann schaukeln sich sämtliche Fehler und Ungerechtigkeiten immer weiter hoch.

 

Vorgeschrieben ist deshalb mindestens eine Jahresbilanz. Dabei werden die Waren gezählt, die Kassenbuchungen addiert und der Erfolg gemessen und verglichen mit der Konkurrenz.

Stürzen die Leistungskurven  steil ab, sind sie falsch gesteuert worden. Oder gefälscht.

 

Jeder einzelne Mensch kann  seinen Beitrag dafür leisten. Im Guten oder im Schlechten.

Das letztere führt zu Spannungen, luftleerem  Druck und Zwang, der sich nach oben und unten, in alle Richtungen, immer weiter  verbreitet.

Im begrenzten Alltagsbereich oder in der ganzen Welt ist es ein Teil der Normalität, lässt sich aber ändern.

 

Wenn die wichtigsten Elemente miteinander verknüpft sind, bilden sich weltweite Netzwerke. Alle Unregelmäigkeiten und Auffälligkeiten  lassen sich dann erkennen, durch Vergleiche.

Die letzten Jahre und die Planungen für die Zukunft.

 

Dann tritt jemand heftig auf die Bremse. Gesichter werden sofort ausgetauscht. Aber nicht alle. Bei Mitläufern macht das nichts, aber an der Führungsspitze hat es Folgen.

Geschieht das aber nicht, helfen legale Mittel überhaupt nicht mehr.

Das ist zeitlich nur begrenzt und Augenwischerei.

Noch schlimmere  Methoden erwartet eine flache Bauchlandung.

 

Das Neue muss sauber sein, und das ist auch oft gelungen.

Viele Einzelheiten solcher Umstürze und erfolgreicher Neugründungen sind aber schon vergessen.

Wer einmal scheitert, hat eine zweite Chance verdient. Aber nicht zu viele.

 

Unverändert im Gedächtnis  bleiben danach nur wenige starke Schalthebel und Einzelheiten, die für das reibungslose Funktionieren von  neuen Ordnungen sorgen.

 

Was sich bewegt, verbraucht auch Kraft, erschöpft sich dabei  langsam, im Lauf der Jahre.

Wenn auch dann keine Erneuerung passiert.

Wer solche Erfahrungen nicht ernst nimmt, sorgt für Leerlauf und Stillstand.

 

Das Risiko jeder Neugestaltung ist längst nicht so hoch wie das Festkleben an einer abgewirtschafteten, ausgetrockneten Umgebung.