Vom Rand der Welt zum Mittelpunkt

 

4.5.2021.  Da die Erde eine Kugel ist, hat sie keinen Anfang. "Vom Rand der Welt" bedeutet weit weg, abgelegen. Der englische Dichter  Thomas Hardy (1840 - 1928) schrieb einen Roman "Weit weg von der störenden Menge". Er erzählt von weiten Landschaften, Bauernhöfen und deren stillen Bewohnern. Es drängt sie nichts, fort zu ziehen. Ihre Probleme sind überschaubar, auch wenn sie für den Eizelnen gewaltig wirken.

 

Die meisten Menschen wachsen so auf. Landschaften bieten dabei ein weites Naturpanorama und ein Gefühl der Freiheit. Dass der Horizont begrenzt ist, spielt keine Rolle.

 

Eine Minderheit hat immer den Drang, sich übermäßig zu erweitern oder auf Gipfel zu steigen. Dazu braucht man Kraft. Wer sich dabei überschätzt, hat Pech.

Trotzdem versuchen es Viele. Eine Mehrheit scheitert an ihren Träumereien. Damit kann man sich abfinden.

Aber nicht Alle. Denn sie wollen etwas unbedingt besitzen, was ihnen gar nicht gehört. Im schlimmsten Fall entstehen daraus Verbrechen. Wenn sie damit einmal Erfolg haben, kommt der nächste Anlauf.

 

Im elektronischen Zeitalter entstehen daraus Netzwerke. Sie tauschen Informationen aus, die ihren Zielen dienen, doch damit fallen sie auf. Echte Geheimnisse verringern sich immer mehr.

Denn was mehr als eine Person weiß, wissen bald hundert.

 

Wenn man zufällig darauf kommt, ist das nicht das große Los, weil bereits tausend andere Hände gierig danach greifen.

 

Bis alle Ampeln auf Rot springen. Nur ein Beispiel: Ein Autofahrer war einmal allein auf der Autobahn unterwegs. Plötzlich meldete der Verkehrsfunk: "Achtung, ein Geisterfahrer ist unterwegs." Darauf meinte er, "Nur Einer? Aber ich sehe so viele!"

Nur sich selbst hatte er vergessen.

 

Wenn man aus dem westfälischen Grenzgebiet kommt, muss man viel lernen. Landet man nach langen Jahren in einer Großstadt wie München, vervielfachen sich die Kontakte, die Arbeitsangebote, aber nicht immer das Gehalt.

Das bekommen Andere. Wenn es um gründliches Arbeiten und Nachdenken geht, findet man oft nur Minderheiten oder ein paar ausgefallene Wundermenschen.

Doch unruhig sind riesige Menschenmassen unterwegs, die ganz nach oben wollen. Mit allen Mitteln.

 

Die sorgen für schlechte Erfahrungen. Auch daraus kann man Viel lernen. Aber es ist Zeitverschwendung.

Charakterlose Figuren ändern sich nie, sondern werden so geboren. Mit Täuschungsmanövern und Verkleidungen schaden sie dem Rest der Welt.